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©LDA Sachsen-Anhalt, Foto: Juraj Lipták, Bearbeitung: Klaus Pockrandt

Das deutsche Stonehenge

4.000 Jahre

 
©LDA Sachsen-Anhalt, André Spatzier

Südlich von Magdeburg, nur wenige Kilometer von der Elbe entfernt, entdeckten Archäologen die Überreste eines mehr als 4.000 Jahre alten Kultortes. Das Ringheiligtum Pömmelte ist die Rekonstruktion dieses faszinierenden Fundes.

Von der neun Meter hohen Aussichtsplattform bietet sich ein perfekter Überblick: Das komplexe Bauwerk besteht aus verschiedenen hölzernen Palisadenringen, Gruben und Wällen. Am Ende der Steinzeit und zur beginnenden Bronzezeit wurde die 115 m große Anlage als zentrales Heiligtum verschiedener Kulturen genutzt. Hiervon zeugen Opfergruben und rituelle Deponierungen. Auch astronomische Aspekte prägten den Bau der Anlage. Deshalb wird sie auch das »deutsche Stonehenge« genannt.

Rekonstruktion

©LDA Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták
©LDA Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták

Die Rekonstruktion

Das Ringheiligtum wurde vollständig ausgegraben und anschließend am originalen Fundort rekonstruiert. Von der neun Meter hohen Aussichtsplattform kann die komplexe Anlage mit einem Durchmesser von 115 Metern überblickt werden. Alle rekonstruierten Bestandteile wie Gräben, Wälle und die fünf konzentrischen Pfostenringe konnten im Rahmen der Ausgrabungen nachgewiesen werden.

©Himmelswege, Christoph Kremtz

Die oberirdische Gestaltung orientiert sich an Farben und Zeichen, die von zeitgleichen steinernen oder keramischen Darstellungen überliefert sind. Sie bieten Anhaltspunkte wie ein solcher Ritualort ausgesehen haben könnte.

Bodenmarkierungen aus grauem Beton weisen die Besucher auf weitere Spuren hin: In 29 Schachtgruben wurden rituelle Deponierungen niedergelegt, in 13 Gräbern Männer bestattet. Eine rechteckige Grabenstruktur weist auf ein älteres Heiligtum hin, dass gut fünfhundert Jahre vor dem Ringheiligtum errichtet wurde.

Die Archäologen entdeckten außerdem neben der Anlage über 80 Hausgrundrisse. Damit handelt es sich um die bislang größte bekannte Siedlung aus der frühen Bronzezeit nördlich der Alpen. Drei der Grundrisse sind in dem Areal skizziert.

©LDA Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták
Entwurfszeichnung des Touristisschen Informationszentrums. Es handelt sich um ein rechteckiges, eingeschossiges Gebäude mit braunen Lehmwänden und einem flachen, hellen Dach. Das Gebäude ist von schräg vorn mit Blick auf die Giebelseite dargestellt. Dort zieht das Dach weit über das Ende des Gebäudes aus, und bildet so ein von zwei hellen Säulen gestütztes Vordach. Der Bereich, der vom Vordach überdacht wird, bildet eine Terrasse, die von einer niedrigen, halbrunden Mauer umgeben ist.
©Salzlandkreis, Sussmann+Sussmann

Einen Eindruck von den Dimensionen eines frühbronzezeitlichen Langhauses vermittelt das Tourismusinformationszentrum am Parkplatz (Eröffnung Mai 2023). Das Gebäude wurde maßstabsgetreu auf 9 Metern Breite und 24,6 Metern Länge in Lehmbauweise errichtet.

Blick durch einen Durchgang aus dem Inneren der Rekonstruktion. Gegen den Morgenhimmel sind die Pfosten der Palisaden im Schattenriss zu sehen. Genau im Blick durch die Tordurchgänge ist die aufgehende Sonne am Horizont zu sehen.
©LDA Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták

Informationen

Informationen

Besuchen Sie auch diese interessanten Links:

Für Informationen zu den Forschungsergebnissen der Ausgrabungen:


https://www.emuseum-himmelswege.de/

Das Ringheiligtum Pömmelte ist eine Station des archäologisch-astronomischen Netzwerks »Himmelswege« in Sachsen-Anhalt. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website:


www.himmelswege.de

Verantwortlich für die Erforschung des Ringheiligtums Pömmelte und seiner Umgebung ist das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt:


https://www.landesmuseum-vorgeschichte.de/

Ihr Besuch

Ihr Besuch

Entdecken Sie das Ringheiligtum bei einem individuellen Besuch oder im Zuge einer Führung. Das Ringheiligtum ist ganzjährig frei zugängig.

Besuchen Sie auch die Ausstellung der Originalfunde im Salzlandmuseum in Schönebeck.

Öffnungszeiten Touristisches Informationszentrum (TIZ):
Eröffnung im Mai 2023

Öffentliche Führungen
Von April bis Oktober
Dienstags 11 Uhr
Freitag, Samstag, Sonntag 14 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Toiletten
Es stehen barrierearme Toiletten zur Verfügung.


Weitere Informationen

Es gilt die Besucherordnung.

©Himmelswege, Christoph Kremtz

Bilder

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